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Wayfinding: Die feine Kunst der mühelosen Orientierung im öffentlichen Raum

Aktualisiert: 18. Dez. 2024


Der unsichtbare Helfer


Hast du dich jemals in einem großen Einkaufszentrum oder an einem Flughafen verirrt und warst frustriert über die verwirrende Beschilderung? Oder vielleicht hast du schon einmal bemerkt, wie mühelos du dich an einem unbekannten Ort zurechtgefunden hast, ohne groß nachzudenken? Dahinter steckt die unsichtbare Macht des Wayfinding – ein oft übersehener, aber entscheidender Aspekt im Design öffentlicher Räume.


Klarheit und Einfachheit als Grundprinzipien im Wayfinding – Im Auftrag der Kunst
Klarheit und Einfachheit im Wayfinding

Was ist Wayfinding und warum ist es so wichtig?


Wayfinding umfasst alle Maßnahmen, die Menschen dabei helfen, ihren Weg in komplexen Umgebungen zu finden. Dazu gehören nicht nur Schilder und Wegweiser, sondern auch architektonische Elemente, Farben, Symbole und digitale Hilfsmittel. Gutes Wayfinding sorgt dafür, dass Menschen sich intuitiv und stressfrei orientieren können, ohne lange überlegen zu müssen.


„Wenn Menschen sich problemlos zurechtfinden, wird Wayfinding oft gar nicht wahrgenommen – es funktioniert dann einfach. Doch wenn es schlecht umgesetzt ist, kann es schnell zu Verwirrung und Frustration führen.



Die zentralen und entscheidenden Elemente eines erfolgreichen Wayfinding-Systems


Ein effektives Wayfinding-System basiert auf mehreren entscheidenden Faktoren:


  1. Klarheit und Einfachheit: Die Botschaften sollten präzise und leicht verständlich sein. Zu viele Informationen können genauso verwirrend sein wie zu wenige. Ein hervorragendes Beispiel ist das Wayfinding-System der Londoner U-Bahn, das mit einfachen Linien und Farben arbeitet, um die Orientierung zu erleichtern.


  2. Konsistenz: Einheitliche Symbole, Farben und Schriften sind entscheidend, um ein kohärentes Erlebnis zu schaffen. Brüche in der Konsistenz können zu Verwirrung führen und das Vertrauen in das System erschüttern.


  3. Visuelle Hierarchie: Ein gutes Wayfinding-System verwendet eine klare visuelle Hierarchie, um die wichtigsten Informationen hervorzuheben. Dies kann durch größere Schilder, auffällige Farben oder prominente Platzierungen erreicht werden.


  4. Berücksichtigung der Umgebung: Wayfinding sollte die Architektur und Umgebung berücksichtigen. Ein gut gestaltetes System fügt sich nahtlos in seine Umgebung ein und nutzt architektonische Merkmale wie natürliche Lichtquellen oder Formen als klare Orientierungspunkte.


Integration von Wayfinding in die Architektur öffentlicher Räume bei IADK
Integration von Wayfinding

Vertiefe dein Wissen:


Wenn du tiefer in die Prinzipien des Wayfinding eintauchen möchtest, empfehle ich das Buch „Wayfinding: Designing and Implementing Graphic Navigational Systems“ von Craig Berger. Es bietet umfassende Einblicke in die Gestaltung von Wayfinding-Systemen. Hier kannst du mehr darüber erfahren und das Buch zum Stöbern und Entdecken entdecken.




Die unbewusste Wirkung von Wayfinding:


Was Wayfinding so faszinierend macht, ist seine oft unbewusste Wirkung. Die meisten Menschen merken nicht, wenn ein System gut funktioniert – sie finden einfach ihren Weg. Doch sobald es Lücken hat, wird Frustration spürbar. Ein gut durchdachtes Wayfinding-Design verbessert nicht nur die Benutzererfahrung, sondern erhöht auch die Effizienz von Orten wie Flughäfen, Krankenhäusern oder Bürogebäuden.


Wayfinding ist dann am effektivsten, wenn es unsichtbar bleibt – wenn Nutzer mühelos und problemlos navigieren, ohne darüber nachzudenken.

Berücksichtigung der Umgebung im Wayfinding für nahtlose Integration – IADK
Berücksichtigung der Umgebung im Wayfinding



 

Fazit:


Wayfinding ist mehr als nur Beschilderung – es ist eine Kunst, die das Design öffentlicher Räume entscheidend prägt. Es unterstützt Menschen dabei, sich zu orientieren und Verwirrung zu vermeiden. In einer zunehmend komplexen Welt ist wirklich gutes Wayfinding essenziell für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Menschen.





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